TikTok und deine Daten: Was wirklich passiert – und wie du dich besser schützt
TikTok macht süchtig – keine Frage. Du öffnest die App „nur mal kurz“, und zack, sind 40 Minuten weg. Ein virales Video jagt das nächste, der Algorithmus kennt deinen Geschmack inzwischen besser als deine Freunde. Aber während du lachst, likest und scrollst, sammelt TikTok im Hintergrund fleißig Daten – über dich, dein Verhalten, dein Handy. Und viele wissen nicht mal ansatzweise, was da wirklich im Hintergrund passiert.
Ich habe mich mal genauer damit beschäftigt – und ehrlich gesagt: Ein bisschen mulmig ist mir schon geworden.
Was TikTok alles über dich sammelt (Spoiler: Es ist viel)
TikTok trackt nicht nur, was du schaust, sondern auch wie lange du es schaust, was du überspringst, was du suchst, wo du bist, welches Gerät du nutzt, und teilweise sogar, was du kopierst. Kein Witz – es gibt Hinweise darauf, dass TikTok Zugriff auf deine Zwischenablage hat. Du kopierst ein Passwort oder eine Adresse? TikTok sieht es möglicherweise.
Und das ist längst nicht alles. Wenn du TikTok erlaubst, auf dein Mikrofon, deine Kamera oder dein Adressbuch zuzugreifen, öffnest du der App wortwörtlich Tür und Tor. Natürlich kannst du all das in den Einstellungen einschränken – aber wer macht das schon direkt nach dem Download?
Wohin gehen die Daten – und wozu?
TikTok gehört zu ByteDance, einem chinesischen Unternehmen. Offiziell heißt es, dass alle europäischen Nutzerdaten „in Irland gespeichert“ würden – aber interne Recherchen (unter anderem bei Forbes und Netzpolitik.org) zeigen: Auch chinesische Mitarbeitende hatten Zugriff auf diese Daten. Was genau mit den Infos passiert, ist nicht ganz klar – aber sie werden auf jeden Fall genutzt, um den Algorithmus zu optimieren und dir Werbung anzuzeigen, die perfekt auf dein Verhalten zugeschnitten ist.
Klingt erstmal nach normalem Marketing, klar. Aber je besser TikTok dich kennt, desto gezielter kann es deine Aufmerksamkeit steuern – und desto mehr Daten entstehen bei jeder Session. Ein Kreislauf, aus dem man schwer wieder rauskommt.
Wie du dich besser schützen kannst (ohne die App gleich zu löschen)
Ich will dir TikTok nicht madig machen – ich nutze es selbst. Aber man kann die App bewusster nutzen, ohne gleich ganz zu verzichten. Hier ein paar Dinge, die ich selbst umgesetzt habe:
- Berechtigungen checken: In den Handy-Einstellungen der App alle unnötigen Zugriffe entziehen – Kamera, Mikro, Standort, Kontakte… alles nur freigeben, wenn es wirklich nötig ist.
- Tracking minimieren: In TikTok selbst kannst du unter „Einstellungen & Datenschutz“ einiges deaktivieren – z. B. personalisierte Werbung oder Vorschläge basierend auf Kontakten.
- App-Tracking auf dem Handy deaktivieren (iOS/Android): So wird TikTok daran gehindert, dich auch außerhalb der App zu verfolgen.
- Einfach mal ausloggen: Wenn du nur Videos schauen willst, brauchst du nicht zwingend eingeloggt sein. So gibst du auch weniger Preis.
Fazit: TikTok ist Unterhaltung – aber kein harmloser Spielplatz
Die Plattform macht Spaß, inspiriert und verbindet. Aber sie sammelt eben auch Daten – und zwar viele. Das muss man wissen. Solange du bewusst entscheidest, wie viel du von dir preisgeben willst, ist alles okay. Aber einfach blind drauflos scrollen, ohne zu wissen, was im Hintergrund passiert? Lieber nicht.
Und falls du tiefer einsteigen willst, empfehle ich dir diesen Artikel von netzpolitik.org
